"Wo kommst du her?"
"Ich wohne in Warendorf."
"Okay, aber wo kommst du her?"
Ich habe diese Frage so oft schon gehört und ich merkte früher, wie sich innerlich etwas in mir zusammen zog, unruhig und aggressiv wurde.
"Ich komme aus Rumänien", sagte ich irgendwann.
Die Menschen fingen dann an irgendwelche Storys über Rumänien und Rumänen zu erzählen.
Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte...
Manchmal unterbrach ich mein Gegenüber mit einer Frage um das Gespräch woanders hin zu lenken....
Manchmal war es auch egal...
"Er/sie wird mich sowieso nicht verstehen" dachte ich.
Eine der wichtigsten Fragen, wenn sich jemand entscheidet das Heimatland zu verlassen, ist: "Wo gehöre ich hin?"
Ein menschliches Bedürfnis ist die Zugehörigkeit. Das habe ich irgendwann in einer meiner Ausbildungen gelernt.
Es waren viele Jahre voll mit inneren Konflikten, Unklarheiten, Scham und Schuld sowie emotionalen Schmerz.
Die Gespräche mit den verlassenen Freunden und Bekannten sind kalt geworden.
Stille Gesichter und verlorene, urteilende Blicke auf der einen oder anderen Seite des Bildschirms bei Online-Gesprächen.
Irgendwann habe ich für mich entschieden:
"Ich gehöre hierher!"
Ich bin nicht 100% Rumänin, aber auch nicht 100% Deutsche.
Ich bin eine Mischung, ein Hybrid!
Wurzelmania- erklärte @Ali Can in dem Workshop am Samstag:
"Rassismuskritisch Arbeiten"
Stereotypen, Klischees und Schubladendenken schweben unterbewusst auf beiden Seiten.
Jedes Wort holt in unseren Köpfen Bilder, Erinnerungen, Gefühle, Empfindungen und alte Geschichten hoch.
Einladung zum Mitgefühl, Reflexion, Bewertungsfreiheit, Nächstenliebe auf beiden Seiten, waren einige Impulse und Tipps vom Workshop.
"Ich gehöre hierher!"
Habe ich für mich seit langem entschieden.
"Ich bin eine Seele im einem menschlichen Körper und mache nur Erfahrungen.''
"Ich gehöre hierher!"
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